Julia Friedrichs: „Crazy Rich“ und Isabelle Lehn: „Die Spielerin“
Die beiden Autorinnen lesen aus ihren neuen Büchern und sprechen mit Jörg Schieke
Hierzulande besitzen 2900 Personen gut 20 Prozent des Finanzvermögens. Welches Ausmaß an Ungleichheit verträgt eine Gemeinschaft, in der jede Stimme gleich viel wert sein soll? Wie viel dürfen Einzelne für sich beanspruchen in einer Welt mit endlichen Ressourcen? Julia Friedrichs, die vielfach ausgezeichnete Sachbuchautorin, begibt sich auf die Spuren des Geldes. Dies ist kein Thesenbuch, sondern ein Gespräch mit jenen, die sonst schweigen. Entstanden ist eine eindringliche Reportage über die Frage, wie wir als Gesellschaft zusammenleben wollen.
Auch im neuen Roman von Isabelle Lehn geht es um das große Geld: um Bad Banks und strauchelnde Medienkonzerne am Vorabend der Finanzkrise 2008. Aber anders als man erwarten würde, steht die Telefonistin A. im Zentrum – scheinbar die Unauffälligkeit in Person. Wer könnte ahnen, dass A. eine eiskalte Investmentbänkerin ist, die für die kalabrische Mafia weltweit Millionen anlegt? Ausgehend von einer wahren Begebenheit erzählt Isabelle Lehn die Geschichte von den Rändern her, aus Sicht derjenigen, die A. unterschätzt haben – mit weltweiten Folgen.